Medien


Dezember 2020

Passt meine Tracht noch?

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Quelle: Jodlerzeitung Dezember 2020, verfasst von Willi Gügi


November 2020

Coronakrise bei den Trachtenschneiderinnen

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Quelle: verfasst von Barbara Moor und Romina Müller, erschienen im Berner Trachten Aktuell vom November 2020


September 2018

Nähen leicht gemacht

 

Nähen ist wieder einmal voll im Trend und alle von jung bis alt lieben es. Der eine näht sich seine Kleidungsstücke selber, ein anderer näht eventuell Geschenke für Familie und Freunde. Dabei kann das Nähen entweder nur ein Hobby sein oder aber man kann es sich auch zum Beruf machen. Wie kann man aber seine eigene kleine Nähstube führen und was sind Tipps für Anfänger, die das Nähen erst noch erlernen wollen?

Romina Müller hat die „Dorfschneiderei“ gegründet, ein Kleinbetrieb, mit dem sie ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Die 24-Jährige ist gelernte Bekleidungsgestalterin mit eidgenössischem Fachausweis und ausserdem noch Trachtenschneiderin und Berufsbildnerin. Mittlerweile läuft ihr Kleinunternehmen so gut, dass sie durch ein kleines, junges Team unterstützt wird.

 

Romina, wann hast du denn deine Leidenschaft für das Nähen entdeckt? Was ist das Besondere an deiner Dorfschneiderei? Kannst du dich noch an dein erstes oder vielleicht liebstes Stück erinnern, dass du genäht hast?

 

Bekleidungsgestalterin war bereits seit der fünften Klasse mein Traumberuf. Ich hatte das Privileg, dass mich meine Mutter schon früh mit Ihrer Nähmaschine experimentieren liess. So nähte ich anfangs Kleider für meine Puppen, für mich und schon bald auch für Verwandte und Bekannte. 

Meine erste richtige Kundin hatte ich in der achten Klasse, als ich für die Schwester einer Schulfreundin ein Abendkleid nähen durfte. Im neunten Schuljahr hatte ich die Ehre, für unser Abschlussmusical „Mamma Mia“ tolle ABBA-Kostüme zu nähen. Ausserdem habe ich mir mein Konfirmationskleid selbst angefertigt.

 

Innovativ. Vielseitig. Bodenständig. Kreativ. – Das ist unser Slogan und unser Motto. In unserem jungen, flexiblen Team kommen kreative Köpfe zusammen, jeder mit seinen eigenen Ideen und Innovationen. Wir wenden diese Energie täglich in unseren Kundenarbeiten an. Unsere Spezialität ist Vielseitigkeit. Wir bearbeiten von hauchdünnen Seidenstoffen bis hin zu schweren Blachen/Planen alle Variationen von Materialien. Das macht unseren Arbeitsalltag extrem aufregend und interessant. Wir pflegen eine sehr persönliche Beziehung zu unseren Kunden, viele wohnen im Dorf oder in der näheren Umgebung, da ist man oft per DU und sieht einander auch mal in der Freizeit.

 

Mein erstes, wirkliches Kleidungsstück war ein Kleid für mich. Ich habe es bei meiner Grossmutter genäht, als meine Eltern einen Tag weg waren. Es war aus einem apricotfarbenen, baumwollenen Vorhang gefertigt. Verziert habe ich es mit dunkelblauen Guipurespitzen. Damals war ich etwa 10 Jahre alt. Dieses Kleid, das folkloristische Züge aufweist, habe ich immer noch auf dem Estrich. 

 

Du bietest auch Nähkurse in deiner Schneiderei an. Wie läuft so ein Kurs bei dir ab und womit begeisterst du deine Kursteilnehmer am meisten? Was erlernen deine Teilnehmer in deinen Kursen und welche Materialien werden denn bei deinem Nähkurs verwendet?

 

Wir unterscheiden zwischen offenen Nähkursen und Themenkursen bzw. Workshops. In einem offenen Nähkurs, oder einem Nähweekend sind keine Grenzen gesetzt. Von Bekleidung, über Dekorationsartikel, bis hin zu ausgefallenen Accessoires oder Trachten, alles was aus Stoffen und Mercerieartikeln hergestellt werden kann, wird als Projekt in Angriff genommen. Themenkurse bieten wir unter anderem in folgenden Bereichen an: Trachten, Upcycling, Babykleider, Belle Epoque etc. In unseren Kursen sollen die Hobbynäherinnen viele kleine Tipps und Tricks erfahren, die Ihnen das Leben an der Nähmaschine erleichtern. Wir haben schon unzählige „AHA-Erlebnisse“ produziert.

  

Würdest du sagen, dass viele Leute das Nähen immer noch für altmodisch halten oder liegt das Nähen wieder voll im Trend? Interessieren sich auch junge Menschen für das Nähen? Wie siehst du die Zukunft der Maßschneiderei in der Schweiz?

 

Das Nähen gehört ganz klar in die Kategorie des DIY-Booms. Auf YouTube findet man unzählige Videos, ja ganze Kanäle, die die unterschiedlichsten Nähtechniken erklären. Das Upcycling und Redesign von Kleidern, das kreieren von Taschen und anderen Accessoires liegen ganz klar im Trend. Junge Mütter peppen gerne auch mal die Babygarderobe mit Selbstgenähtem auf. Etwas weniger trendig ist wohl das Flicken von Kleidungsstücken. Und doch haben wir ab und zu Kunden, die der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken möchten und, auch wenn’s nicht rentiert, hier und da einen Reissverschluss ersetzen und ein Loch stopfen lassen.

 

Wir werden in der Schweiz mit den Preisen der Konfektion wohl nie mithalten können. Oft kostet ein fertiges Kleidungsstück im Laden weniger, als uns das Material kosten würde. Doch unsere Kunden sind nicht konfektionierte Models, sondern einzigartige Individuen. Wer Wert auf eine perfekte Passform eines Kleidungsstückes legt, ist bei uns genau richtig. Und es wird immer solche Leute geben, gerade in der exakten Schweiz. Ausserdem profitieren wir vom zunehmenden Swissness-Bedürfnis der Schweizer Bevölkerung. 

 

Kannst du uns einige nützliche Tipps für Nähanfänger verraten, die hilfreich sein können, um den Einstieg in das schönste Hobby der Welt zu finden? Welche Nähmaschine würdest du einem Anfänger empfehlen? Kann man auch online das Nähen erlernen?

 

Das Wichtigste überhaupt, ist wohl, dass man keine Angst vor Fehlern haben sollte. Fehler passieren, aber man kann IMMER etwas daraus lernen. Wichtig finde ich auch, immer verschiedene Arbeitstechniken auszuprobieren, so erfährt man auch was einem am besten von der Hand geht.

 

Es gibt keine bestimmte Marke und kein bestimmtes Nähmaschinenmodell, das ich empfehlen kann. Eine gut gewartete Haushaltsnähmaschine reicht am Anfang völlig aus. Mit gut gewartet meine ich, sie sollte einwandfrei funktionieren, denn ansonsten kann einem der Spass daran ganz schnell vergehen.

 

Sicher gibt es online tolle und hilfreiche Tutorials, um eine Technik zu erlernen oder aufzufrischen. Leider kann man dort keine Fragen stellen. Daher empfehle ich natürlich einen Nähkurs bei erfahrenen Fachpersonen. Sehr gerne bei uns in der Dorfschneiderei.

  

Nähen liegt wieder voll im Trend

 

Auch heutzutage ist das Nähen wieder ein sehr modernes Hobby für jung und alt. Wenn man einmal weiss, wie man mit der Nähmaschine umgehen muss, dann hat man unglaublich viele Möglichkeiten. Man kann seine Kleidungsstücke selber nähen oder gekaufte Kleidungsstücke abändern. Auch verschiedenste Accessoires lassen sich nähen, von Taschen bis hin zu Schleifen. Sollte man das Nähen lernen wollen, dann ist es am besten einfach anzufangen. Nur durch die Übung und das Ausprobieren wird man besser werden."

 

Quelle: Veröffentlicht am 24. September 2018 von Verena Arnold, Pronto Pro Blog, das Portal für Dienstleister


31.05.2016

In rund 450 Arbeitsstunden 60 Meter Stoff verarbeitet

 

Blumenstein • Der Jodlerklub Edelweiss hat sich neu eingekleidet. Am 50. Bernisch-Kantonalen Jodlerfest wird der neue Mutz erstmals öffentlich getragen. Romina Winkler aus Blumenstein hat jedes Teil nach separatem Schnittmuster gefertigt.

 

Angefangen hat alles eher zufällig. Während eines Besuches eines Konzerts in Uebeschi knüpfte Romina Winkler aus Blumenstein einen ersten Kontakt zum Jodlerklub Edelweiss. Es blieb nicht bei dem einen. Die angehende Trachtenschneiderin und die Jodler kamen miteinander ins Geschäft: Nach der Präsentation von Stoffmustern und dem Unterbreiten einer Offerte durfte die junge Geschäftsfrau Anfang Jahr den Auftrag für die Herstellung von 22 Mutzen entgegennehmen. 

Jetzt wurde jedoch nichts mehr dem Zufall überlassen. Rund 60 Meter Stoff mussten extra für diesen Auftrag gewoben werden. Bereits die Einlagerung der Stoffballen im Nähatelier stellte eine erste Herausforderung dar. Für einen perfekten Sitz fertigte Romina Winkler für jeden Mutz ein separates Schnittmuster. Obschon der Arbeitsaufwand dadurch etwas grösser war, hat sich die Mühe für sie gelohnt. Die Teile konnten so exakt auf die jeweiligen künftigen Träger der Mutzen zugeschnitten werden. Das Fixieren von Klebeeinlagen war Routinearbeit. Die Reversteile wurden schliesslich in Vera’s Näh- und Wolle-Stübli aus Sigriswil gestickt.

 

Nur zufriedene Akteure

Romina Winkler war sich bald einmal bewusst, dass sie Verstärkung zur Bewältigung dieses nicht alltäglichen Auftrages braucht. Gesamthaft arbeiteten eine Heimarbeiterin, eine Aushilfe, eine Damenschneiderin und weitere Helferinnen mit. Rund 450 Arbeitsstunden wurden schliesslich gesamthaft für die Herstellung der 22 Kleidungsstücke aufgewendet. Nach dem Zusammennähen folgte im Probelokal der Jodler die erste Anprobe. Jetzt sollte sich zeigen, ob wirklich alles geklappt hat.

Am 23. Mai war es so weit. Trotz Kälte und Dauerregen war die Stimmung bei der Übergabe der neuen Tracht im Schützenhaus Blumenstein fröhlich. Nach dem Einkleiden waren ausschliesslich zufriedene Gesichter zu sehen. Stolz trugen die Männer ihren neuen Mutz. «Er ist sehr schön geworden und fühlt sich gut an», war sich die reine Männerformation einig. Präsident Christian Stucki ist des Lobes voll. «Wir hatten grosses Vertrauen in Romina Winkler. Es ist schön, konnten wir diesen Auftrag an jemandem aus dem Dorf geben.» Es folgten die ersten Singübungen im neuen Mutz, und ein gemütliches Zusammensein rundete den Abend ab.

«Mir waren eine gute Koordination und die Kontrolle der Arbeiten sehr wichtig. Ich bürge als Auftragnehmerin für eine sehr gute Qualität», so die Schneiderin, und sie fügt bei: «Während des Herstellungsprozesses zeigten die Jodler grosses Vertrauen, dass wir die Auslieferung rechtzeitig auf das Fest hin schaffen. Jetzt freue ich mich mit gros­sem Stolz auf ihren Auftritt in Steffisburg.» 

Der bald 90-jährige Jodlerklub Edelweiss wird neu eingekleidet unter der Leitung von Ursula Rüegsegger mit «Wie doch Zyt vergeit» von Kurt Mumenthaler am Gesangwettbewerb teilnehmen.

 

Rita Antenen

 

Quelle: http://www.bernerlandbote.ch/aktuell/politikgesellschaft/artikelseite-politikgesellschaft/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=81387&cHash=c5465ef974046eacdb3073e92e586dab


27.10.2015

In Tracht und mit eleganter Haartracht

Marlies Probst (vorne mit Tracht) mit Models und ihren Mitbestreiterinnen der besonderen Modeschau.

Marlies Probst (vorne mit Tracht) mit Models und ihren Mitbestreiterinnen der besonderen Modeschau.

 

Burgistein • Haarstylistin Marlies Probst überrascht immer wieder mit kreativen Eventideen. Diesmal brachte sie Traditionelles mit Modernem zusammen.

Rita Antenen

 

Die Idee, das Geschäftsjubiläum mit einer Mode- und Frisurenschau mit Traditionellem und Modernem zu begehen, sei bereits im Juni entstanden, sagt Marlies Probst. «Ich trage meine einfache Berner Festtagstracht mit grossem Stolz und mag das Bodenständige und Urchige. Trachten, Freizeitmode und dazu die passenden Frisuren empfand ich sehr bereichernd.» Die Haarstylistin konnte Eva Orsinger, diplomierte Trachtenschneiderin, vom Trachtenstübli Wattenwil und Romina Winkler, Damenschneiderin und Trachtenschneiderin in Ausbildung, von Romina’s Nähatelier Blumenstein für ihre Idee gewinnen. Jetzt war es soweit: Das Geschäft von Marlies Probst an der Hauptstrasse präsentierte sich edel geschmückt in den Firmenfarben schwarz und weiss. Unter die Gästeschar hatten sich zahlreiche Models in Berner Trachten und frischer Freizeitmode gemischt. Sowohl die gestylten Frisuren wie die genähten Kunstwerke ernteten viele anerkennende Blicke.

Für Haarstylistin Marlies Probst war jede Frisur der Models eine grosse He­rausforderung. Die Haartrachten mussten letztlich zu Typ und Garderobe passen. «Ich liebe meinen Beruf. Die Kreativität ist grenzenlos. Ein zufriedenes Gesicht einer Kundin oder eines Kunden nach dem Frisieren ist etwas Wunderschönes», sagt sie und ist mit den Resultaten ihrer Haarkunst mehr als zufrieden. 

Marlies Probst eröffnete ihr erstes Frisörgeschäft «New Style» in Wattenwil vor 20 Jahren. Nach 15 Jahren war für sie der Zeitpunkt für einen Standortwechsel gekommen. Was bot sich besser an, als die Räumlichkeiten im Elternhaus an der Hauptstrasse in Burgistein, die früher als Mühle genutzt wurden? Der nicht mehr benützte Raum wurde innert zwei Monaten zu einem schmucken, hellen Frisörgeschäft umgebaut. Seit fast fünf Jahren führt die Haarstylistin dort ein Geschäft mit dem neuen Namen «hairstyle enjoy». 

 

Aufwändige Näharbeiten

Eva Orsinger hat vor über einem Dutzend Jahre als diplomierte Trachtenschneiderin ihr eigenes Geschäft eröffnet. Ihre erste Berner Tracht, die sie genäht hat, wird in Amerika getragen. «Es war bereits zu meiner Schulzeit mein Wunsch, den Beruf der Trachtenschneiderin zu erlernen. Noch heute bin ich stets motiviert, diesen auszuüben.» Eva Orsinger nimmt eine steigende Tendenz der traditionellen Trachtenträgerinnen wahr. Je nach Tracht müsse mit einem Preis von bis zu 7000 Franken gerechnet werden. «Allein für die Näharbeiten einer Gotthelftracht benötige ich rund 42 Stunden», begründet die Trachtenschneiderin die Kosten.

 

Romina Winkler hat sich vor gut einem Jahr selbständig gemacht. Bei der Wahl der Mode für «ihre» Models hat die Damenschneiderin sehr instinktiv gehandelt. Schon im Sommer hat sie mit Nähen begonnen: «Es war eine intensive Zeit. Die ganze Kollektion und noch weitere Modelle werden am 12. November 2015 in der Brügglibar in Thun um 20 Uhr nochmals gezeigt.» 

 

http://www.bernerlandbote.ch/aktuell/vereins-geschaeftsnews/artikelseite-vereins-geschaeftsnews/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=78245&cHash=52360640a820e8aa61bfbf7636429894